Poesie und Literatur aus Chile und Südamerika

Mittwoch, 6. August 2008

Über Schizophrenie

Schizoprenie: Eine geistige Krankheit die durch bestimmte Symptome diagnostiziert wird. Viele Künstler haben darunter gelitten. Van Gogh, Antonin Artaud, Alejandra Pizarnik, Silvia Plath, Juan Luis Martinez... Die Welt der Geister wo der Kranke glaubt von bösen Kräften beinflusst zu sein und behauptet von jemandem magisch beinflusst zu werden. Es könnte eine Brücke sein die uns in das Reich des Bösen leitet, dort wo die Worte brechen und nicht mehr benutzbar sind. Es könnte sogar ein Loch in der Wand sein. Hinter der Wand lebt der schreckliche Einsiedler dessen Augen keine Blicke haben. Vor kurzen hat eine Freundin eine schizophrene Krise gehabt. Kurz davor hat sie ein sehr schönes Gedicht geschrieben das ich in einer Zeitschrift veröffentlichen werde. Ihr Gedicht ist eine Reise in einem Sarg durch eine sommerliche Landschaft und wärend sie nach Wasser sucht verstellen sich die Bäume boshaft und wollen ihr nicht
zeigen wo sich der Fluss befindet. Sie ist zur Zeit in einer Behandlung mit Elektroschocks und ich habe vor kurzem mit dem Arzt sprechen können und er sagt sie wird sich wieder erholen. Chemisch gesehen ist die Schizophrenie mit dem Neurotransmitter Dopamin in Verbindung gestellt und die moderne Medizin hat schon gute Medikamente entwickelt um den Kranken nach wenigen Monaten wieder in das normale Leben zurückzuführen. Jedoch gilt die Schizophrenie noch als eine sehr unerforschte Krankheit. Die mittelalterliche Medizin des vergangenen Jahrhunderts folterte praktisch den Kranken als wäre er ein Besessener und der Arzt ein religiöser Besserwisser. Noch muss man vorsichtig über das Thema reden da man den Artz in
gewisser Weise beleidigen könnte. Es ist schon bewiesen das bestimmte Schizophrene
mit einer intensiven psychoanalytischen Behandlung im grossen Teil eine Gesundung vorzeigen. Diese Methode arbeitet mit dem Wort und dem psychischen Körper der durch die Krankheit gespaltet und geschwächt wurde. Das Wort setzt die Sprache in den Gang und versucht die Inneren Knoten zu lösen die unter anderem auch in der Kindheit ihren Ursprung haben. Tausendjährige Kulturen hatten für die Schizophrenie einen zentralen Platz in ihrer Gesellschaft. Chamanen und Medizinmänner kommunizerten mit den Geistern der Verstorbenen und lasen im Himmel die Zukunft des Volkes. Sie nahem ihren Körper und verknoteten ihn mit den Worten derer die im Himmel leben. Meine Freundin sagt das sie einen tausendmeter langen Wollfaden in der Hand hatte und so das Universum strickte. Der Mond war nackt und versuchte etwas zu sagen aber es war verboten. Die Gesellschaft, erkrankt an Schizophrenie, lacht auf einer Seite des Talers und schreit auf der anderen. Der Planet ist die psychiatrische Klinik. Der Engel der Literatur schläft in einem kleinen Zimmer da er schon den ganzen Tag gelesen hat. Nietzsche, Marx, Trozky, Neruda, Breton, Parra, Rojas...
Dies waren alles sehr kranke Menschen, und sie schrieben wie Besessene. Artaud gind nach Mexico um im Peyotekult eine Antwort zu erhalten. Er ging in die Berge der Tarahumara und beteiligte sich an den Zeremonien. Die mexikanischen Indios gingen halbnackt durch den Schnee und tanzten während des Peyoterausches wie Erlöste hin und her. Kein Arzt ging dorthin, zum Glück. En anderer Freund der auch an dieser Krankheit leidet hört andauernd Explosionen und stellt sich vor das diese Explosionen etwas mit dem Raum zu tun haben in dem wir Menschen leben. Er zeichnet komplizierte Figuren und will dadurch seine Teorie beweisen. Er ist schon drei Jahre im Krankenhaus aber ihm geht es schon viel besser durch die neuen Medikamente die auf dem Markt sind. Wie ist es erklärbar das immer wenn er an Glas denkt er aufeinmal Explosionen hört? Wie erklärt man das wissentschaftlich? Es gibt schon seit vielen Jahren parapsychologische Institutionen die jene Phänomene untersuchen und darauf setzen das die Schizophrene Krankheit nur ein Aspekt eines grösseren Phänomens ist. Man glaubt das die Chemie nicht das einzige Element ist das solche Störungen hervorruft. Wenn es möglich ist Gespräche zu funken warum ist es nicht möglich das zwei Gehirne sich auch mit Funkverbindung untereinander verbinden? Der Surrealismus machte Experimente die viel mit Telepathie und anderen parapsychologischen Phänomenen verknüpft waren. Schizophrenie ist etwas wie ein gestörtes Radio das mehrere Impulse gleichzeitig verarbeitet und sich so unterscheidet von einem normalen Gehirn das immer nur ein Ideensatz auswählt und so die Ordnung in der psychischen Struktur beibehält. So ist der Kranke mit vielen Ästen seines psychischen Baumes beschäftigt während der normale sich matematisch immer nur an einem Faden entlangdenkt. Man könnte behaupten das jenes kranke Gehirn die Ängste der Gesellschaft in Einsamkeit verarbeitet, Ängste die von den meisten nicht verarbeitet werden.
Christus aktuell gesehen wäre ein schizophrener Kranke und würde Elektroschocks bekommen. Unverarbeitetes häuft sich an und dringt in die Gesellschaft und die Psyche. Es ist wie verwesendes Fleisch. Deshalb, wenn man das tote Fleisch verbrennt muss man auch tote Gedanken verbrennen. In Indien ist dies sehr verbreitet. In Indien sind auch Schizophrene in einigen religiösen Gemeinschaften als Heilige angesehen. Auch Epileptiker können unter den Heiligen sein. In der Karibik, besonders unter der Afrokubanern und Haitianern werden Kulte zur Ausspruchsform des Unbekannten, Gespräche mit afrikanischen Gottheiten, Gottheiten die simbolisch immer auf sexuellen und primitiven Gründen gedeihen
und die Gemeinschaft zusammenhalten und die Gesundheit der Gemeinschaft fördern.
In einer so rationellen Gesellschaft wo es keine „ Traumlücken“ gibt, wo alles miteinenander verkettet ist, Schizophren verkettet, in so einer Gesellschaft ist es sehr leicht verrückt zu werden. Man muss dem Sinn folgen, seinem zeitlichen Grundsatz und man wird zur Metapher des Todes der Metapher. Wenn nichts aushaken darf hakt alles aus, der Körper sucht das absurde Netz das ihn zwingt sich nicht aus den vier Himmelsrichtugen hearuszuträumen und immer den Blick gen Boden richtet wo die Antwort der Landwirtschaft wartet. Gibt es noch keine Himmelwirtschaft? So sind meine Freunde zur Zeit im Netz der Ärtzte und werden trozdem langsam gesünder.Der Briefträger war heute hier mit ein paar neuen Briefen von Ihnen. Meine Freundin hat sich drinnen viel mit einem Mädchen unterhalten die von Ihrer Familie als vollständig verrückt erklärt wurde. Sie ist schon acht Jahre dort und am liebsten hört sie Michael Jackson, die einzige CD die sie hat. Die Tauben sitzen am Fenster und bringen ihr geheime Botschaften die die Tauben dann schnell vergessen. Sie sagte mir einmal man hätte sie in eine Teufels-Lampe verwandelt und seit dem kann sie das rote Licht nicht verlassen. Man hat sie als sie 15 war zu einer Abtreibung gezwungen und am nächsten Tag
verstarb auch ihr Kater und ihr Kanarienvogel. Ihr wurde öfters schwindlig. Es war damals Herbst und alles wurde kalt, trocken, stumpf, es stank nach Teufelsengeln die auf allen Wegen zu ihr waren und keine Gnade kannten. So ging sie unter, wie ein junger und zarter Schatten und kam in das Reich der Schmerzen und der Einsamkeit, in das Reich des Unerforschten und des Unsachlichen, ein Tunnel des Alptraums. Man wollte sie auch nicht zurück, sie passte in jene Welt besser als die normale. Sie versuchte zu verstehen aber sie war schon blind und taub. Heute hat sie schon wieder Augen und eine kleine Stimme. Einige Wolken besuchen ihr Fenster. Aber die Teufelslampe kann sie auch heute noch nicht abwerfen.