Poesie und Literatur aus Chile und Südamerika

Sonntag, 17. August 2008

ÜBER DEPRESSION




Depression ist die Stufe die in das Nichts führt. Sie sammelt sich an im Unterbewusstsein. Könnte sie poetisch heilbar sein? Ich warte noch auf jene Erkenntniss. Tausende Menschen haben Selbstmord begangen unter ihrem Einfluss. Wissenschaftler sind an der Arbeit die Depression zu erforschen. Die Depression hat eine tödliche Stimme, der Mensch der unter ihr leidet wird oft sehr blass. Niemand versteht ihn, alle denken seine Krankheit sei eine Bagatelle. Die Leute sagen er sei faul . Aber die Depression ist wie eine böse Witwe die den Kranken ankettet und ihn versinken lässt in den Raum des Unausprechlichen und der Leere der Zeit.Die Zeit macht sich über ihn lustig und füllt seinen Mund mit Sand und sagt ihm das er nie wieder in
das Leben zurückkommen wird. Ich bin ein Engel und will ihm helfen. Ich bin der Artzt der Verzweifelten und der Kranken. Ich weiss was kranksein bedeutet. Kranksein ist der Wert der
Verzweiflung, die Anforderung des Universums. Im Kranken kommt das Licht zum sprechen und der Schatten zum kämpfen. Dort ist der heilige Tod der von Fenster zu Fenster hüpft. Wenn Du Depression hast müsstest du direkt die Sonne anbeten, mit einem schönen VaterUnser.
Das Wasser behorchen und auf die Wände zeichnen. Die Depression ist nur ein alter Ring des Saturn der weiter leben will aber doch schon tod ist. Liebe deine Nacht lieber Kranker, sei gesund im Schmerz, lerne die Ferne deines eigenen Körpers und schau dir die Blüten des Frühlings an. Es könnte sein das ein Dichter dich besuchen will, das ein alter Onkel wegen deiner Wiedergeburt singt. Du musst dich im Spiegel abzeichnen da der Spiegel dein Spiegelbild noch nicht im Griff hat. Der Dichter kommt aus dem Wald und geht auf dein Haus zu. Er hört
deine Klage und die vieler anderer. Wenn Du kannst geh mit ihm in seinen Wald und höre den Kummer der Tiere und die Freude des Windes. Die Depression ist verknotet in deinen Augen und wiederspiegelt deinen Aufenthalt im mütterlichen Leib. Dort kannst Du nicht entrinnen.
Du versuchst zu reden aber schaffst es nicht. Aber vielleicht ist der Engel näher als du denkst. Er schüttelt den Kopf weil sein Kopf voll von Medizin ist, genauso wie deiner. Er kennt deinen Kopf und will dich zum lachen bringen...Vielleicht kannst du entrinnen und davonkommen, in ein anderes Haus, in eine andere Zeit, unter eine andere Sonne. Vergiss nie die Sonne anzubeten wie es die alten Indios machten, ein schönes und wunderbares Vaterunser. Schneide der Zukunft ins Fleisch und sehe wie das Blut entrinnt. Schaue der bösen Witwe direkt in die Augen und versuche hinter ihre Maske zu kommen. Die Welt ist so und so der Tod. Die Wege sind voll Nebel. Der Mond wurde vom Tod bestochen und fühlt sein eigenes Licht nicht mehr. Eine Reise könnte gut sein, auch wenn es nur eine Reise in das Nachbarzimmer ist. Eine Bewegung der Ideen, auch wenn es nur eine Idee ist. Richte das Hundehütte ein damit der Engel dort schlafen kann und biete ihm geistige Kekse an. Erfinde neue Namen und füge sie in die menschliche
Geschichte ein. Die Depression könnte sich erschrecken und dir einen Vorschlag machen. Versuche dein Glück am Fenster oder an der Tür, überwinde die Ideen deiner Vorfahren und halte deinen Kopf in das grüne Feuer des Nichts. Vielleicht hast du keine Depression oder hast sie noch. Gehe im Morgengrauen in das Reich deiner eigenen Liebe oder folge dem Wasser dass in den Horizont fliesst.Ein Berg, ein Haus, eine grosse Blume, ein Wasserfall, einige menschliche
Knochen die darauf warten von dir geküsst zu werden.


Roberto Yañez